„Kira, wieso bist du so aggresiv. Du hast dich ziemlich verändert in letzer Zeit?“, diese elende Hure von Deutschlehrerin guckt mich fragend an. Ich dreh mich um, weil ich Angst hab die Schlampe zu schlagen. Aber sie hat Recht. Ich bin aggressiver geworden. Hab mich verändert. Ich bin aber froh, dass ich nicht mehr dieses Mädchen bin, dass jeden den Arsch ableckt. Trotzdem bin ich nicht glücklich. Nein, ich kann nicht von mir sagen, dass ich glücklich bin. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich lieber mein Leben wählen, als eins komplett ohne Probleme. Genau diese helfen uns doch. In irgendeiner Art. Glaub ich. Bin zu Hause, schlucke den letzten Tropfen meiner Hühnerbrühe als ich plötzlich jemanden an der Balkontür. Ich denke, es ist mein verfickter Vater. Aber nein, es ist ein komischer Mann, den ich vorher schonmal gesehen hab. Er steht hab im Haus und ich bekomme Angst. Ich weiß nur, dass mein Vater ihm Geld schuldet. Und dass er schonmal im Knast war. Er wiegt mindestens 3457056 Kilo, hat bunte Tatoos am Arm und sieht ziemlich bedrohlich aus. Im Hintergrund steht ein, im Gegensatz zu dem flüchtigen Bekannten sehr schwach aus. Pinky, so heißt der Fetti, redet ziemlich bedrohlich mit mir. Ich bin betäubt vor Angst. Bekomme nur einzelne Bruchstücke an Worten mit. "Ich lass mich nicht mehr verarschen!" "Ich bin grad ne Woche ausem Knast. Und weißt du was Kleines? Es ist mir scheiß egal, ob ich da wieder drin lande." "Wenn dein Vater mit mein geliebtes Geld wegnimmt, dann werde ich ihm das wegnehmen, was ihm lieb und teuer ist. Und das ist dann dein Bruder. Oder wie wär's mit dir? Ach nein, du bist ihm sicher nicht wichtig genug. Das würde ihm nicht zu sehr wehtun." Er streicht über meine Wange. Ich stehe regungslos da. Er schaut meine Brüste an und ich bin am überlegen, wie ich mich am schnellsten befreien kann. Mir fällt nichts ein. Er lächelt schäbbig und entfernt sich wieder von mir. Ich kann nur schlecht atmen. So Momente kennt man normaler Weise nur aus dem Fernsehen. "Naja, weißt du Kleines? Wenn dein Erzeuger nicht bald reagiert wird Blut fließen. Verstehst du? Es ist mir so egal, welches. Verstehst du das? Verstehst du das verdammt noch mal?" Damit verabschiedet er sich. Ich mach die Tür zu. Rolladen runter. Tisch vorschieben. Ich setzte mich auf den Boden und fange an zu weinen. Höre nicht mehr auf. Ich hatte so Angst.
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